CMD Behandlung
Craniomandibuläre Dysfunktion
Sie leiden unter wiederkehrenden Kopf-, Nacken- oder Rückenschmerzen, ohne zu wissen, wo die Beschwerden herkommen? Regelmäßig brummt Ihr Schädel, der Nacken ist ständig verspannt oder es zieht auf unerklärliche Weise im Rücken?
Damit sind Sie nicht allein: Laut der Gesellschaft für Zahngesundheit, Funktion und Ästhetik leidet fast jeder zweite Deutsche unter Rückenschmerzen. Viele Betroffene suchen oft jahrelang nach einer Ursache und ahnen nicht, dass einer der häufigsten Gründe für schmerzhafte Symptome im Oberkörper oder Gesicht ein Fehlbiss ist.
Auch Knie- und Hüftbeschwerden, Ohrgeräusche, Zähneknirschen und Schwindel können ursächlich im Kiefer liegen.
Bereits wenige Millimeter, die fehlen, damit Ober- und Unterkiefer ideal aufeinandertreffen, sind genug, um Schmerzen zu verursachen. Der Fachbegriff für eine Fehlfunktion des Kausystems ist “Craniomandibuläre Dysfunktion”, kurz CMD.
Ihr CMD Experte
Dr. Sebastian Janke
Dr. Sebastian Janke, MDSc, studierte Zahnmedizin an der Universität Leipzig und erlangte im Jahr 2006 seine Approbation als Zahnarzt. Dr. Sebastian Janke ist seit 2009 Partner der Zahnarztpraxis Hansezahn.
In den Jahren 2012-2014 absolvierte er erfolgreich den Masterstudiengang zum Master of Dental Science (MDSc.) in craniomandibulärer und muskuloskeletaler Medizin.
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Was ist eine CMD?
CMD steht für „Craniomandibuläre Dysfunktion“ (Cranium = Schädel; Mandibula = Unterkiefer; Dysfunktion = Fehlfunktion). Es handelt sich bei einer CMD um eine Funktionsstörung des Kausystems, also der Zähne, des Kiefergelenks und der Kaumuskulatur.
Idealerweise beißt die obere Zahnoberfläche gleichmäßig auf die untere. Die Belastung für Kaumuskulatur, Gelenk und Zähne ist in diesem Fall optimal. Ein ungleichmäßiger Aufbiss hingegen kann den gesamten Körper in Schieflage geraten lassen.
Durch eine veränderte, unnatürliche Kieferposition kann es zu einem erhöhten Druck auf das Kiefergelenk und die Schädelknochen kommen. Sowohl der Schädel als auch der Kiefer sind direkt mit der Nacken- und Rückenmuskulatur verbunden. So wirkt sich eine Fehlstellung oft auf den gesamten Körper aus.
Ob eine CMD vorliegt, lässt sich durch eine Funktionsanalyse feststellen. Diese sollte von einem CMD-Experten durchgeführt werden, der anschließend mit einer mehrstufigen Therapie die Schmerzen lindert.
Meist ist der erste Behandlungsschritt eine individuell angepasste Aufbissschiene, wie sie auch bei Hansezahn gefertigt wird. In Folge arbeiten bei Bedarf verschiedene Spezialisten wie Orthopäden oder Physiotherapeuten mit dem CMD-Therapeuten zusammen, um ein optimales Behandlungsergebnis zu erzielen.
Häufig gestellte Fragen
Es kann oft jahrelang dauern, bis eine CMD diagnostiziert wird. Patientinnen und Patienten mit unerklärlichen Schmerzen gehen von einem Spezialisten zum nächsten, ohne dass Orthopäden oder Neurologen je eine Ursache feststellen können.
Den wenigsten Betroffenen ist bekannt, dass ihre Probleme vom Kiefer herrühren können. CMD hat viele Gesichter. Die häufigsten Symptome sind Zähneknirschen im Schlaf, Spannungskopfschmerz oder Migräne, Schmerzen im Nacken, Rücken und Gesicht sowie Ohrgeräusche.
Zähneknirschen
Nächtliches Zähneknirschen, auch Bruxismus genannt, ist weit verbreitet, besonders unter jungen Frauen. Im Schlaf mahlen und reiben Betroffene unbewusst die Zähne aufeinander. Sie wachen am nächsten Morgen häufig mit Spannungs- oder Druckgefühlen im Kieferbereich auf.
Ohne entsprechende Behandlung kann Zähneknirschen dauerhaft den Zähnen, dem Kiefergelenk und der Kaumuskulatur schaden. CMD kann Knirschen auslösen. Sollten Sie darunter leiden, sprechen Sie Ihren Zahnarzt oder Ihre Zahnärztin direkt darauf an.
Kopfschmerzen oder Migräne
Ein häufiges CMD-Symptom sind Kopfschmerzen, die sowohl ein- als auch beidseitig auftreten können. Bei vielen Betroffenen zieht der Schmerz in Richtung Stirn oder Hinterkopf. Auch eine Migräne kann ein Indiz für eine CMD sein.
Ausgangspunkt der Schmerzen ist in vielen Fällen eine fehlbelastete oder überlastete Kaumuskulatur. Eine entsprechende Therapie kann die Beschwerden oft deutlich lindern.
Nacken- Oder Rückenschmerzen
Viele Betroffene mit CMD leiden unter Nackenverspannungen und Rückenschmerzen. Sie können sowohl im oberen Rücken als auch im Bereich der Lendenwirbelsäule auftreten. Sogar Hüftprobleme und Kniebeschwerden lassen sich mit einer CMD in Verbindung bringen.
Das Kiefersystem ist eng mit der Muskulatur im Nacken und mit der Wirbelsäule verbunden. Fehlstellungen können sich daher auf den gesamten Bewegungsapparat auswirken.
Gesichtsschmerzen
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei unterschiedlichen Gesichtsschmerzen:
Typische Gesichtsschmerzen Trigeminusneuralgie
Die Trigeminusneuralgie ist ein plötzlich einschießender, elektrisierender Nervenschmerz im Gesicht, der in einem oder zwei benachbarten Ästen des Nervus trigeminus (Gesichtsnerv mit drei Endästen) endet. Akute Schmerzen im Gesicht dieser Art treten oft plötzlich auf. Dabei sind Frauen häufiger betroffen als Männer. Außerdem tritt eine Trigeminusneuralgie häufiger im Winter als im Sommer auf. In den meisten Fällen wird dies durch einen gereizten und geschädigten Trigeminusnerv verursacht. Allerdings kann auch eine entzündete Zahnwurzel diese Art von Gesichtsschmerzen auslösen. Daher empfiehlt sich eine Untersuchung durch den Zahnarzt!
Atypische Gesichtsschmerzen
Atypische Gesichtsschmerzen hingegen sind schwerer zu diagnostizieren und werden oft zwischen Oberkiefer und unterem Auge lokalisiert. Diese Schmerzen werden oft als "dumpf" und "drückend" empfunden und können zu psychischen Problemen wie Depressionen und Ängsten führen.
Kieferfehlstellungen werden als eine mögliche Ursache für diese chronischen Gesichtsschmerzen genannt, was eine sogenannte craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) und entsprechende Behandlung durch einen auf Funktionsdiagnostik spezialisierten Zahnarzt erforderlich machen kann.
Tinnitus
Ohrgeräusche, die sich als Fiepen, Rauschen oder Klingeln darstellen und dabei nicht durch eine äußere Schallquelle hervorgerufen werden, sind klassische Symptome eines Tinnitus. Eine mögliche Ursache hierfür ist die CMD.
Grundlage dafür ist die enge anatomische Lagebeziehung zwischen dem Kiefergelenk und dem Gehörgang. Eine Fehlbelastung der Strukturen des Kiefergelenks, wie sie für eine CMD typisch ist, äußert sich dann entsprechend häufig in den genannten Störgeräuschen im Ohr.
Die gute Nachricht: Diese Ohrgeräusche sind meist behandelbar.
Sprechen Sie uns beim nächsten Zahnarztbesuch einfach darauf an.
Weitere mögliche CMD-Symptome:
Ohrenschmerzen
Druckschmerz hinter den Augen
Lichtempfindlichkeit und Augenflimmern
Wechselhaftes Sehvermögen
Berührungsempfindliche Haare und Kopfhaut
Taubheitsgefühl im Mund
Verlust von Zahnschmelz
Zurückgehendes Zahnfleisch
Zahnschmerzen und empfindliche Zahnhälse
Schwierigkeiten beim Kauen
Zungenbrennen
Kieferknacken
Kiefersperre
Schluckbeschwerden
Häufiges Räuspern, Heiserkeit oder Halsschmerzen
Sprach- und Stimmbandprobleme
Bandscheibenprobleme
Beckenschiefstand
Taubheitsgefühle in Armen und Fingern
Kribbeln in den Fingern
Schlafstörungen
Bei CMD-Patientinnen und -Patienten liegen meist minimale Veränderungen der Zahn- oder Kieferstellung vor, die weitreichende gesundheitliche Folgen haben können.
In manchen Fällen ist ein Fehlbiss angeboren. Weitere mögliche Ursachen für eine Craniomandibuläre Dysfunktion sind:
- Stress
- Fehlhaltung des Kopfes
- Ungünstige Schlafposition
- Falsche Sitzposition
- Gelenkentzündungen
- Sportverletzungen oder Unfälle
- Fehlerhafte zahnärztliche oder kieferorthopädische Behandlung
- Unregelmäßige Prophylaxe beim Zahnarzt
Eine CMD-Behandlung (Funktionstherapie) erfolgt in der Regel in zwei Schritten:
1. Aufbissschiene
Der erste Schritt ist meist der Einsatz einer individuellen Aufbissschiene oder Beißschiene. Sie entlastet das Kiefergelenk, so dass sich die Position von Ober- und Unterkiefer sowie die Okklusion optimieren lassen. Patientinnen und Patienten tragen ihre Schiene im Idealfall zu Beginn der Behandlung tagsüber und nachts. Später reicht meist die Anwendung im Schlaf.
2. Ganzheitliche Behandlung
Begleitend kann die Zahnärztin oder der Zahnarzt bei Bedarf Kronen und Füllungen korrigieren beziehungsweise erneuern.
Auch der Aufbau abradierter Zähne ist ein Teil der CMD-Therapie. Zudem empfehlen wir je nach Beschwerdebild physiotherapeutische Behandlungen (Krankengymnastik) sowie eine regelmäßige Eigenmassage der Kaumuskulatur. In manchen Fällen kann auch eine zusätzliche psychotherapeutische Unterstützung sinnvoll sein.
Die meisten Patientinnen und Patienten erfahren bereits innerhalb weniger Wochen eine Besserung der Symptome. Eine vollständige Heilung ist selbstverständlich möglich, aber nicht zu garantieren.
Der Behandlungserfolg und die Dauer sind von Patientin zu Patient unterschiedlich und können sich über einige Tage bis hin zu mehreren Monaten erstrecken. Es ist ratsam, routinemäßig einen CMD-Schnellcheck bei uns durchführen zu lassen, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.
Die Kosten einer CMD-Behandlung müssen Patientinnen und Patienten in der Regel selbst tragen. Teilweise können sie von den gesetzlichen Kassen bezuschusst werden. Einige private Zusatzversicherungen übernehmen die Kosten sogar zu 100 Prozent.
Klären Sie die Möglichkeit der Finanzierung bestenfalls im Vorfeld mit Ihrer Krankenversicherung ab. Werden keine oder nur anteilige Kosten von der Kasse getragen, bieten wir eine adäquate Ratenzahlung an. Sprechen Sie unser Hansezahn-Team beim nächsten Termin gerne darauf an.